Technik einfach erklärt

Handyexperte Andreas Egger
Autor: Andi Egger, Handyexperte Innosoft

 

Smartphonekameras

Wenn man sich die Entwicklung von Smartphonekameras aus dem Jahr 1999 bis jetzt ansieht, gibt es kaum eine vergleichbare Technik bei Mobiltelefonen, die solch eine Entwicklung erfahren hat. Von einer Kamera mit 0,3 Megapixel, also 300.000 Bildpunkten bis mittlerweile 108.000.000 Bildpunkten haben Smartphonekameras eine Steigerung der Pixel um das 360 fache in 22 Jahren erhalten.

Beim Hersteller Xiaomi soll in absehbarer Zeit ein Gerät mit einer 200 MP Kamera gelauncht werden.

Mittlerweile werden die Hauptkameras, die sich im Regelfall auf der Geräterückseite befindet, von Ultraweitwinkel-, Makro-, schwarz-weiß Kameras und sogenannten Lidarsensoren unterstützt. Aus den Namen erkennen wir, dass die Kameras unterschiedliche Aufgabenbereiche haben. Die Weit – bzw Ultraweitwinkelkamera kann einen sehr breiten Bereich einfangen. Aktuell ist ein Bildinhalt bis zu 123° möglich. Die Makrokamera ist speziell für Aufnahmen im Nahbereich ausgelegt. Dh mit der Makrokamera sind scharfe Aufnahmen mit einem Abstand der Linse zum Objekt von ca

5 cm – 10 cm möglich. Den Lidarsensor (Lasersensor) benutzt man, um Abstände von unterschiedlichen Objekten zu messen. Der Lidarsensor wird auch für Augumented Reality Anwendungen genutzt.  Augumentet Reality bedeutet die gleichzeitige Darstellung von analogen und digitalen Inhalten. Das kennt man vl von dem Pokemon Go Spiel.

Weiters nutzt man diesen Sensor um den Bokeh Effekt zu nutzen. Bokeh kann man mit der natürlichen Hintergrundunschärfe umschreiben.  Meist hat eine Aufnahme mit mehreren Motiven den Effekt, dass entweder das Motiv im Vorder- oder Hintergrund scharf (fokussiert) erkennbar ist.  Durch die Unterstützung des Lidarsensors ist es möglich die Fokussierung zu „tauschen.“

Eine hohe Pixelzahl bedeutet nicht automatisch, dass eine Kamera gut ist. Es ist zwar ein  Anhaltspunkt, aber es sind weitere Faktoren für ein gutes Bildergebnis genauso, wenn nicht sogar mehr ausschlaggebend.

Das Material und die Qualität des Schliffes der Linsen sind ein solcher Faktor. Derzeit forschen die Hersteller an Linsen aus flüssigen Materialien. Auch die Anordnung der einzelnen Linsen, die Optik spielt eine große Rolle. Um Platz zu sparen wird das eintreffende Licht umgelenkt um einen größeren Abstand der einzelnen Linsen zu ermöglichen. Damit erreicht man aktuell einen 10 fach optischen Zoom und verliert im Vergleich zum Digitalzoom kaum an Bildqualität beim Heranholen des Bildinhaltes. Beim Digitalzoom werden die einzelnen Bildpunkte zusammengefasst. Darunter leidet eben die Bildqualität.

Aktuell haben die Hersteller die Herausforderung, dass sie die Sensoren in die flachen Gehäuse von Smartphones unterbringen können.

Verschiedene Smartphonehersteller arbeiten mit Fotospezialisten zusammen. Hersteller wie Leica, Zeiss oder Hasselblad zieren die Covers von Smartphones. Wie weit das KnowHow darauf Einfluss nimmt kann nicht belegt werden. Es wird gemunkelt, dass mehr Marketing als Technik dahintersteckt. Daher lassen wir uns von der Kooperation von Samsung mit Olympus überraschen.

Smartphonekameras

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